Callcenter-Spaß

Das Folgende ist ein Transkript eines Anrufs, der sich heute tatsächlich so ereignet hat:

[Telefon klingelt]
Ich: Hallo?
Callcentertante: Äh… ähm… Herr Kerks… spreche ich mit Sascha Kerksen [sic!]?
Ich: Ja.
Callcentertante: Gut. Ich bin vom Kundenservice der Deutschen Telekom. Sie waren früher mal Kunde bei uns …
Ich: Ähm… ja, vor hundert Jahren oder so.
Callcentertante: Ja, diesen Zustand würde ich gern wiederherstellen.
Ich: Also, da wo ich jetzt bin, bin ich sehr zufrieden …
Callcentertante: Komisch, alle sind immer total zufrieden …
Ich: Ja … eigentlich habe ich jetzt überhaupt keine Zeit …
Callcentertante: [fällt mir ins Wort] … aber ich will Sie doch überzeugen …
Ich: … und außerdem habe ich fürchterliche Kopfschmerzen [hatte ich wirklich]
Callcentertante: Das sind doch nur Ausreden!
Ich: Tschüss!
Callcentertante: Ich rufe dann nächste Woche noch mal an …
Ich: Ja, ja … [lege auf]

Mich stören jetzt spontant drei Dinge daran:

1. Die hat sich nicht die Mühe gemacht, mal in Ruhe meinen Namen zu lesen, und ihn falsch ausgesprochen (na ja, passiert bei dem Namen oft)
2. Das mit den Ausreden ist eine unverschämte Beleidigung
3. Wieso speichert die Telekom eigentlich mehr als DREIZEHNEINHALB JAHRE nach Vertragsende noch meine Daten?! Oder woher wissen die, dass ich mal Kunde bei ihnen war?!

Kurz: Falls denn vor diesem Vorfall noch eine theoretische Chance bestanden hätte, dass ich je wieder einen Vertrag mit denen eingehe, ist diese Chance nunmehr vollkommen vertan.

About Sascha Kersken

Ich habe seit 1983 Computer-Erfahrung und hatte das Glück, mein Hobby nach dem Abitur und einigen Umwegen zum Beruf zu machen. Ich arbeite bei der dimensional GmbH in Köln als Senior Developer, unter anderem mit PHP und Java. Seit 1996 bin ich zusätzlich als freiberuflicher Dozent in den Bereichen Administration, Programmierung und Webentwicklung mit Schwerpunkt LAMP tätig, außerdem als Fachbuchautor und -übersetzer. Eine andere meiner großen Leidenschaften ist die Belletristik; 2016 erschien im Self-Publishing mein erster Roman "Göttersommer", der Teil 1 einer Trilogie ist.
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3 Responses to Callcenter-Spaß

  1. André says:

    Entweder einfach weiterleiten an 0711 – 50 88 55 24 (siehe telefonpaul.de) oder, auch ganz hilfreich: Sofort “einen Moment bitte” sagen und denjenigen in die Warteschleife schicken bzw. das Mikrophon ausschalten 😉

    Wenn man es aber Ernst meint, kann man natürlich darauf bestehen, seine Daten löschen zu lassen – allerdings macht das nur halb so viel Spass…

  2. Markus K. says:

    Das mit dem Anruf finde ich aber echt skurril. 13 Jahre? Die haben vielleicht Nerven. Ich bin solche Zicken eher von Meinungsinstituten gewohnt.

    Ich frage mich (als gelernter Verkäufer), wo die ihr Personal aufgabeln 😀

  3. Markus K. says:

    Was mir grad noch mal beim genüsslichen lesen eingefallen ist: Wieso muss man sich eigentlich rechtfertigen, dass man kein Kunde mehr sein will? Ich mein, kann doch der egal sein ob man “Ausreden” braucht – wenn überhaupt. Wie du bereits gesagt hast – bodenlose Frechheit.

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