puts “Hello, World!”

(Eine Begrüßung in meiner derzeitigen Lieblingsprogrammiersprache Ruby, die natürlich Open Source ist.)

Wozu ein Open Source Blog?

Open Source, oder freie Software, ist mehr als nur kostenlos. Es geht auch und vor allem um die Freiheit, Software weitgehend so einzusetzen, wie Sie sie brauchen, und nicht wie der Hersteller es Ihnen vorschreiben möchte. Diese Freiheit für Entwickler, Administratoren und Anwender gilt es weiterzuentwickeln und zu verteidigen: gegen Verbotsversuche und Einschüchterungen aus Politik und Wirtschaft, gegen kommerzielle Vereinnahmung, aber auch gegen allzu naiv-optimistische Anhänger, die am bloßen Wachstum des Open Source-Einsatzes die automatische Entwicklung einer freiheitlicheren Gesellschaft abzulesen glauben. Denn die Grundidee der freien Software wurde zwar von umfassenden Weltverbesserungsgedanken der 1970er Jahre inspiriert, hat sich aber in den letzten Jahren von diesen entfernt. Der Vorteil ist eine höhere Verbreitung von Open Source bis in die vielbeschworene “Mitte der Gesellschaft” sowie in Konzerne, Politik und Verwaltung. Der Nachteil ist allerdings, dass ein immer kleinerer Teil der Open Source-Nutzergemeinschaft sich Gedanken über die gesellschaftlichen Implikationen macht. Bedrohungen der freien Software, vor allem aber auch der freien Gesellschaft, werden kaum wahrgenommen — etwa die Überwachungsbegehrlichkeiten des Bundesinnenministers und verwandter Geister, die Datensammelwut der Konzerne oder der Druck, in der EU Softwarepatente einzuführen.

Mit diesem Blog möchte ich über neue, aufregende Open Source-Tools berichten, aber gleichzeitig einen wachen Blick auf die genannte gesellschaftliche Situation werfen — denn wie jede andere menschliche Beschäftigung findet auch Softwareentwicklung und -einsatz nicht im luftleeren Raum statt. Von daher werde ich eventuelle “Was hat das denn mit Open Source/Software/Computern/IT zu tun?”-Kommentare geflissentlich ignorieren.

Warum mache ich ein Open Source-Blog?

Seit 1995 nutze ich Open Source-Software für so gut wie jede Anwendung, für die eine freie Alternative verfügbar ist. Für mich persönlich sind das Betriebssystem Linux, der Webserver Apache, der Datenbankserver MySQL und die Web-Skriptsprache PHP (genau: LAMP) die wichtigsten dieser Tools, weil sie meine wichtigsten Arbeitswerkzeuge sind. Um auch andere Entwickler mit diesen Programmen vertraut zu machen und von ihren Vorzügen zu überzeugen, habe ich diverse Fachbücher und Artikel dazu geschrieben.

Meine eigenen kleinen Tools und Lehrprogramme habe ich in der Regel stets unter Open Source-Lizenzen gestellt, meist unter die GNU GPL. Seit April 2007 bin ich auch hauptberuflich mit der Entwicklung von Open Source-Software beschäftigt: ich arbeite bei der papaya Software GmbH in Köln an dem PHP-basierten Web-Content-Management-System papaya CMS mit.

Beachten Sie aber, dass ich kein Open Source-Dogmatiker, sondern IT-Pragmatiker bin. Ich kenne Windows und arbeite (auch) damit, habe ein Buch zu Adobe Flash geschrieben und verwende kommerzielle Programme, wenn sie nützlich sind. Wichtiger als fanatische Open Source-Verehrung erscheint mir die Schaffung einer offenen, möglichst gerechten und chancengleichen Gesellschaft, in der die Öffnung der Software-Lizenzmodelle nur eines von vielen Mitteln zu einem fruchtbaren Austausch ist, der die Menschheit als Ganzes in eine lebenswerte Zukunft führen kann.

About Sascha Kersken

Ich habe seit 1983 Computer-Erfahrung und hatte das Glück, mein Hobby nach dem Abitur und einigen Umwegen zum Beruf zu machen. Ich arbeite bei der dimensional GmbH in Köln als Senior Developer, unter anderem mit PHP und Java. Seit 1996 bin ich zusätzlich als freiberuflicher Dozent in den Bereichen Administration, Programmierung und Webentwicklung mit Schwerpunkt LAMP tätig, außerdem als Fachbuchautor und -übersetzer. Eine andere meiner großen Leidenschaften ist die Belletristik; 2016 erschien im Self-Publishing mein erster Roman "Göttersommer", der Teil 1 einer Trilogie ist.
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